Kauf-Sperre (No Buy Challenge)

Wie lange schaffst du es nichts zu kaufen? Nicht-Konsumieren ist gar nicht so einfach. Diese  Challenge hilft dir dich aufs Wesentliche zu konzentrieren und nur noch Dinge zu kaufen die du wirklich benötigst. Keine unnötigen Ausgaben und keine vollgestopften Schränke mehr!

Minimalisten und Frugalisten haben gelernt bewusste Kaufentscheidungen zu treffen und dadurch keinen unnötigen Ballast in ihr Leben zu bringen oder monatlich das Konto leerzuräumen.

Eine strikte Kaufsperre (Konsumfasten/Shoppingdiät) ist ein idealer Start in deine Minimalismus-Reise. So lernst du dich und deine Konsumgewohnheiten besser kennen, verbrauchst oder zweckentfremdest bereits Vorhandenes. Wie du das bewerkstelligst und eine Anleitung zum Start, findest du etwas weiter unten!

Eventuell erkundigst du dich auch vermehrt über Möglichkeiten etwas auszuborgen (seien es Sport- oder Küchengeräte oder Kleidung für spezielle Anlässe).

Während bei einer No-Spend Challenge überhaupt kein Geld ausgegeben werden darf (außer für Fixkosten und lebensnotwendige Ausgaben), wird bei einer No-Buy Challenge der Fokus auf den reduzierten Einkauf von Gebrauchs- und Verbrauchsgegenständen gelegt. Du darfst daher weiterhin deinen Hobbies und gesellschaftlichen Aktivitäten nachgehen, mit Freunden etwas unternehmen und deinen Urlaub genießen, wenn du dir jedoch zum Ziel gesetzt hast, gewisse Ausgaben zu kürzen (z.B. Take-away Essen und Coffe-to-Go), dann inkludiere diese No-Buys in deine Challenge.

Gründe für eine No-Buy Challenge

und warum du bald damit starten solltest

 
du lernst bereits vorhandenes mehr wertzuschätzen
du hast mehr zeit für freizeitaktivitäten, denn du verbringst deine zeit nicht mehr mit einkaufen und aufräumen
shoppen macht nur vorübergehend glücklich, das glücksgefühl verschwindet nachdem du bezahlt hast
du kannst besser mit deinen finanzen umgehen und du kannst besser nein sagen
du änderst dein kaufverhalten und deine konsumeinstellung
du hast mehr zeit zum ausmisten und hast einen klaren blick fürs wesentliche
du hast mehr platz und deine wohnung wirkt aufgeräumter
Du erwirbst neue fähigkeiten und probierst was neues aus
du schonst die umwelt und setzt somit ein zeichen für nachhaltigkeit


Regeln für eine No-Buy Challenge


für eine erfolgreiche Challenge musst du Regeln festlegen. Wenn du dich strikt daran hältst, wirst du nach ein paar Wochen merken, wie einfach es dir plötzlich fällt Nein zu sagen und Impulskäufen aus dem Weg zu gehen.

Ich empfehle dir zu Beginn eine strikte Kaufsperre für einen Monat - und zwar für alle Bereiche.

Einzige Ausnahmen sind:

  • Lebensmittel - die auf deiner Einkaufsliste stehen bzw. zum festgelegten Wochenbudget

  • Hygieneartikel die aufgebraucht wurden und nicht durch andere ersetzbar sind (siehe hierzu auch mein Project Pan)

  • notwendige Medikamente

  • Arbeitsmaterial für deinen Job (aber nur wenn es wirklich notwendig ist)

  • Ausgaben für absolut dringende Reparaturen und Ersatzanschaffungen (aber: kein Austausch nur weil etwas nicht "schön" ist)

  • Geschenke für andere

Für den darauffolgenden Monat darfst du dich individuell belohnen, indem du deine Regeln neu formulierst und/oder dir etwas von deiner Wunschliste kaufst.

Tipps für eine erfolgreiche Absolvierung deiner No-Buy Challenge


Wenn du dich zu einem No-Buy entschlossen hast, dann solltest du ein paar Punkte beachten, die es dir einfacher machen, einen Erfolg zu verbuchen, denn Vorbereitung ist wichtig um erfolgreich in eine Challenge zu starten:


1. Setze dir Ziele und schreibe dir deine Regeln auf. Wenn du ganz bestimmte Kategorien im Kopf hast bei denen du dich mehr zurückhalten möchtest, mache eine Bestandsaufnahme und schreibe den IST-Bestand auf, zB: Kleidung, Make-Up, Putzmittel, Lebensmittel, Elektronika, Büromaterial, Deko, etc. Danach überlege dir, wieviel du von jeder Kategorie am Ende deiner Challenge übrig haben möchtest (SOLL-Bestand), z.B. also nur ein Duschgel statt neun oder drei Jeans statt 15. So kannst du dich selbst motivieren durchzuhalten. Am Ende kannst du auch deinen Erfolg messen und dich feiern.

2. Suche nicht nach Ausweichmöglichkeiten. Gerade wenn du zum Frustshoppen neigst, kann es passieren, dass du deine Geldausgaben in anderen Bereichen anhebst, vor allem in den noch erlaubten Kategorien.  Damit verlagerst du das Problem aber nur. Belohne dich für dein Durchhaltevermögen nach Ende deiner No-Buy Challenge und nicht währenddessen.

3. Mache keine "Shopping-Dates" mit Freunden aus und besuche keine Shoppingcenter. Auch wenn es nur zum gemeinsamen Kaffee ist und du denkst, das schaffst du, du brauchst ja auch nichts, kann es schnell vorkommen, dass du doch irgendwo etwas siehst, dass du unbedingt haben möchtest. Vor allem im ersten Monat ist es ratsam komplett auf diese Orte zu verzichten.

4. Informiere deine Bezugspersonen (zumindest jene in deinem Haushalt), dass du eine No-Buy Challenge machst. Vor allem wenn diese länger andauert, ist es gut, wenn dein Umfeld dich nicht zum Shoppen verleitet oder über Abverkäufe informiert.

5. Bestelle "gefährliche" Newsletter ab und erlaube keine Postwurfsendungen mehr in deinem Postfach. In dieser heiklen Phase solltest du nicht irgendwelchen Lockangeboten zum Opfer fallen, konzentriere dich auf das was du tatsächlich benötigst und was du bereits hast.

6. Kaufe wirklich nur was leer geht und nachgekauft werden muss. Überlege dir, ob du tatsächlich mehrere Parfums benötigst oder zumindest einen Monat mit einem auskommst oder ob der Fleischklopfer nicht einfach als Nussknacker zweckentfremdet wird. Verbrauche deine Vorräte, deine Reisegrößen (die du ansonst sowieso nie los wirst) und kaufe erst ein neues wenn ein Produkt tatsächlich leer ist.

7. Versuche etwas zu borgen anstatt zu kaufen. 

8. Versuche Second Hand zu kaufen, wenn du eine Anschaffung machen musst. Oft landen Kleidungsstücke unbenutzt und mit Etikett direkt auf einschlägigen Plattformen wie Mädchenflohmarkt, Vinted, Vestiaire Collective oder willhaben. Schau dort nach bevor du etwas neu kaufst.

9. Lege dir eine Capsule Wardrobe zu. So lernst du mehr über deinen Kleidungsstil und du siehst ob deine Garderobe auf Anhieb komplett ist oder ob tatsächlich noch was fehlt. Eine Capsule Wardrobe hilft dir deinen Bestand an Kleidung zu minimieren  und auf das Wesentlichste zu konzentrieren. Es erleichtert dir die Entscheidung des täglichen Outfits da du alles im Blick hast und die Kombinationsmöglichkeiten direkt sichtbar sind.

10. Kündige jegliche Abos die du hast und nicht brauchst. Angefangen von Zeitungs- und Zeitschriftenabos, die du nicht wirklich liest, Fitnesscenter-Abos die du nicht nutzt oder sonstige Abos bei denen dir Gegenstände zugeschickt werden, die du nicht nutzt.

10. Führe eine Einkaufsliste für die Gegenstände die du einkaufen darfst (also die Ausnahmen von deinen No-Buy Regeln). So kannst du die Zahl an Einkäufen minimieren und besorgst nur das was du wirklich benötigst. 

11. Führe eine Wunschliste während deines No-Buy für größere Anschaffungen die aber nicht sofort notwendig sind und daher während des No-Buy nicht kaufen darfst. Zum Beispiel eine neue Winterjacke für in drei Monaten oder eine neue, bestimmte Lampe fürs Wohnzimmer. Lies dir die Wunschliste nach Ende deines No-Buy nochmal durch. Hast du noch immer das Bedürfnis diese Sachen zu kaufen oder kannst du etwas von der Liste streichen? Vor allem, wenn du aussortierst, kann es vorkommen, dass verborgene Schätze zutage treten, auf die du komplett vergessen hast, die ein paar Dinge auf der Liste obsolet machen.

12. Verwerte deine vorhandenen Lebensmittel bevor du neue kaufst. Lebensmittelverschwendung ist ein großes Problem. Wenn dir von dort und da etwas übrig bleibt, kann sich das ganz schön summieren, was dann im Müll landet. Bevor du Lebensmittelreste wegwirfst, erkundige dich hier wie du diese am besten verwerten kannst. Schmeiße außerdem keine Lebensmittel weg nur weil sie das MHD überschritten haben. Vor allem Konserven und Trockenware ist auch Jahre nach Überschreiten des MHD einwandfrei. Lebensmittel die du nicht magst, kannst du in einen foodsharing Fairteiler stellen. Für jede Stadt/Region gibt es hierzu eine eigene Farteiler-Karte. 

13. Suche dir neue, frugale Hobbies, damit du dem 'Shopping-Vergnügen' nicht nachtrauerst. Ich habe hier eine Liste zusammengestellt.